Diabetes mellitus oder warum ist denn der Wassernapf immer leer…

Heike MohnAktuelles

Wie beim Menschen nimmt auch bei unseren Haustieren die Häufigkeit der Zuckerkrankheit zu. Neuere Studien zeigen, dass im Laufe ihres Lebens 1 von 300 Hunden und 1 von 230 Katzen an Diabetes mellitus erkranken.
Welche Symptome zeigen die Tiere?

Dabei fällt den Besitzern anfangs ein vermehrtes Trinken und Urinieren auf. Manche Tiere fressen mehr bzw. haben mehr Hunger und verlieren dennoch an Gewicht oder entwickeln im Verlauf eine plötzliche Trübung der Augen.

Was steckt dahinter?

Beim Diabetes mellitus sind die Zuckerwerte (Glukose) im Blut dauerhaft deutlich erhöht. Dies führt zu einer vermehrten Zuckerausscheidung über den Urin. Da Zucker Flüssigkeit mit sich zieht, erhöht sich die Urinmenge deutlich, was der Körper über vermehrtes Trinken auszugleichen versucht.

Ausgelöst wird die Erkrankung entweder durch eine zu geringe Insulinproduktion (Typ I- Diabetes) oder durch ein Nichtansprechen der Zellen auf Insulin auch Insulinresistenz genannt( Typ II- Diabetes). Insulin sorgt dafür, dass Glukose in die Zellen aufgenommen wird, um dort Energie zu gewinnen. Funktioniert dies nicht, hungern die Zellen. Das signalisiert dem Körper, mehr Glukose zu produzieren, welche den Blutzuckerspiegel erhöht.

Gibt es Risikofaktoren?

Der wichtigste Risikofaktor ist Übergewicht. Häufig erkranken mittelalte bis ältere Tiere. Hündinnen und kastrierte Kater sind ebenfalls anfälliger. Außerdem erhöhen bestimmte Erkrankungen das Risiko, an Diabetes mellitus zu erkranken. Dazu gehören das Cushing-Syndrom und die Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis). Außerdem sind bestimmte Rassen gefährdeter. Dies sind Cocker Spaniel, Labrador und Golden Retriever, Dackel und Beagle und unter den Katzen Siamkatzen, Burma und Main Coon.

Was passiert, wenn wir die Erkrankung nicht behandeln?

Bleibt ein Diabetes mellitus unbehandelt, kann dies zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen wie einer diabetischen Ketoazidose. Dabei entwickeln die Tiere Erbrechen, Durchfall und Schwäche, welche ohne intensive medizinische Behandlung tödlich ist.

Wie sieht die Therapie aus?

Zur Therapie wird- meist 2x täglich- Insulin gespritzt. Außerdem hilft die Umstellung der Fütterung, Übergewicht abzubauen und den Glukosespiegel im Blut besser zu kontrollieren. Auch mehr Bewegung kann hilfreich sein.

Durch Tagesprofile, an denen Sie zu Hause regelmäßig der Blutzucker messen, bestimmen wir die individuell nötige Insulinmenge.

In den meisten Fällen erfordert die Erkrankung eine lebenslange Therapie.