Nun ist es also soweit! Auch uns hat der RHD2- Virus erreicht. Diese Woche wurde mir im Notdienst ein Kaninchen vorgestellt- in Seitenlage, mit Untertemperatur. Ansonsten aber keine Auffälligkeiten. Wir haben versucht, es zu stabilisieren, Infusionen und Medikamente gegeben. 2 Stunden später war es tot. Sein Partnertier war vor 2 Tagen verstorben, nachdem es 1-2 Tage etwas ruhiger war als sonst.
Nun kam das Ergebnis aus dem Labor- RHD2. Verdammt!!! Diese heimtückische Erkrankung, bei der wir kaum eine Chance haben. Eine spezifische Therapie ist nicht möglich, die Sterblichkeit ist extrem hoch. Und häufig gibt es vorher kaum Anzeichen, dass es den Tieren schlecht geht. Meist haben die Tiere zunächst hohes Fieber und danach Untertemperatur. Sie stellen das Fressen ein, wirken apathisch. Blutungen sind bei RHD2- Infektionen im Gegensatz zu RHD1 selten. Manchmal zeigen Tiere Atemnot.
Übertragen wird der Virus über Stechmücken oder Fliegen, kontaminiertes Futter oder direkten Kontakt zu infizierten Tieren- und der Virus ist in der Umwelt lange überlebensfähig. Das bedeutet: JEDES NICHT GEIMPFTE TIER IST GEFÄHRDET.
Inzwischen gibt es Impfstoffe, die gegen RHD2 schützen. Allerdings nur bestimmte: FILAVAC wirkt gegen RHD 1+2, Eravac gegen RHD2. Kombinationsimpfstoffe gegen RHD + Myxomatose bieten keinen Schutz gegen RHD2.
Deshalb der dringende Appell an alle Kaninchenhalter:
Lassen Sie Ihre Kaninchen unbedingt impfen!!